No-Code Automation: Wie ich ohne Programmierung Zeit spare (und Sie auch)

Von
Christoph Weissteiner
04.07.2025
15
Minuten Lesezeit
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No-Code Automation: Geschäftsleute arbeiten mit digitalen Workflow-Elementen

No-Code Automation: Wie ich ohne Programmierung Zeit spare (und Sie auch)

Letzte Woche saß ich wieder mal bis nach 22 Uhr am Laptop und dachte mir: "Das kann doch nicht sein." Meine Frau war schon längst mit den Kindern ins Bett gegangen, und ich saß da und kopierte zum gefühlt hundertsten Mal Daten zwischen verschiedenen Systemen hin und her. E-Mails weiterleiten, Kontakte ins CRM eintippen, Status-Updates verschicken – alles Aufgaben, die ich schon tausend Mal gemacht hatte.

Mir fiel dann schnell ein, was ich schon seit Jahren predige, aber selbst viel zu selten nutze: No-Code Automation. Die Situation war schon fast ironisch – ich automatisiere komplexe Geschäftsprozesse für Kunden, aber meine eigenen repetitiven Aufgaben erledige ich noch manuell. Wie meine Jungs beim Fußball sagen würden: "Papa, das ist aber nicht sehr schlau."

Von dieser Erfahrung habe ich zwei wichtige Learnings abgeleitet: Erstens, wir alle haben mehr Automatisierungspotenzial als wir denken. Zweitens, man muss kein Entwickler sein, um davon zu profitieren – manchmal ist es sogar hinderlich, weil man zu komplex denkt.

Was No-Code Automation wirklich ist (ohne das Marketing-Gerede)

No-Code Automation bedeutet ganz einfach: Sie verbinden verschiedene Apps und Tools miteinander, ohne eine Zeile Code zu schreiben. Statt stundenlang in TypeScript zu programmieren (was ich beruflich mache), klicken Sie sich Ihre Workflows zusammen.

Der Unterschied zu dem, was ich normalerweise entwickle? No-Code-Tools haben bereits alle gängigen Verbindungen vorbereitet. Sie müssen nicht verstehen, wie die API von Mailchimp funktioniert – Sie wählen einfach "Mailchimp" aus einer Liste aus.

Ich war selber ein bisschen erstaunt, wie weit diese Tools mittlerweile sind. Früher habe ich oft gedacht: "Ach, das programmiere ich schnell selbst." Heute denke ich oft: "Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?"

Die Grenzen? Definitiv vorhanden. Aber für 80% der wiederkehrenden Aufgaben in Unternehmen reicht No-Code völlig aus. Die anderen 20% – da können wir dann gerne reden.

Meine fünf größten Zeitfresser (und wie ich sie gelöst habe)

1. E-Mail-Chaos endlich in den Griff bekommen

Mein erstes großes Projekt war die Automatisierung meiner Kundenkorrespondenz. Ich hatte das Problem, dass ich bei jeder neuen Anfrage dieselben Schritte gemacht habe: Willkommens-Mail schreiben, ins CRM eintippen, nach drei Tagen nachfassen. Das hat mich genervt ohne Ende.

Heute bekommt jeder neue Interessent automatisch eine persönliche Willkommens-Mail, wird in mein CRM eingetragen und nach drei Tagen gibt's einen hilfreichen Follow-up. Das Setup dauerte etwa zwei Stunden. Die Zeitersparnis? Etwa fünf Stunden pro Woche, die ich jetzt abends mit meiner Familie verbringen kann.

2. Schluss mit dem Excel-Pingpong

Ein Kunde von mir – ein Handwerksbetrieb hier aus dem Allgäu – hatte das klassische Problem: Bestellungen kamen per E-Mail rein, wurden manuell in Excel übertragen, dann wieder in das Lagerverwaltungssystem eingegeben. Drei Systeme, dreimal dieselben Daten abtippen.

Das war nicht nur zeitaufwändig, sondern auch fehleranfällig. Wenn ich ehrlich bin, war ich zuerst skeptisch, ob No-Code-Tools wirklich robust genug für so einen Geschäftsprozess sind. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie perfekt dafür geeignet sind.

Heute landen die Bestellungen automatisch im richtigen System. Einrichtungszeit: vier Stunden. Zeitersparnis: etwa acht Stunden pro Woche für den Betrieb.

3. Social Media ohne Stress

Als Familienvater habe ich abends einfach keine Lust mehr, noch LinkedIn-Posts zu schreiben. Gleichzeitig weiß ich, dass regelmäßige Sichtbarkeit wichtig ist. Also automatisiere ich: Jeder neue Blog-Artikel (wie dieser hier) wird automatisch auf LinkedIn und in meinem Newsletter geteilt. Mit angepassten Texten für jede Plattform.

Das läuft jetzt seit über einem Jahr und ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um sicherzustellen, dass es nicht zu "robotisch" wirkt. Bei Fragen melden Sie sich gerne – ich erkläre Ihnen, wie ich das eingerichtet habe.

4. Nie wieder wichtige Anfragen verpassen

Mir ist mal eine wichtige Kundenanfrage durch die Lappen gegangen, weil sie im E-Mail-Chaos unterging. Das war mir peinlich und hat mich richtig geärgert. Heute wird jede Anfrage über meine Website automatisch in mein CRM eingetragen und ich bekomme sofort eine Slack-Nachricht.

Einfach, aber extrem effektiv. Seitdem ist mir das nie wieder passiert.

5. Team-Koordination ohne Dauermeetings

Bei größeren Projekten nutze ich eine Automation, die automatisch Aufgaben anlegt, wenn bestimmte Meilensteine erreicht sind. Das Team ist immer auf dem aktuellen Stand, ohne dass wir ständig Meetings machen müssen.

Das hat übrigens auch einen schönen Nebeneffekt: Meine Frau kann jetzt abends öfter mit mir auf der Couch sitzen, weil ich nicht mehr ständig am Handy bin und Status-Updates verschicke.

Tool-Vergleich: Meine ehrliche Einschätzung

Zapier: Der Volkswagen unter den Automation-Tools. Läuft zuverlässig, hat für fast alles eine Lösung, ist aber nicht gerade günstig. Für Einsteiger trotzdem empfehlenswert, weil es einfach funktioniert.

Make (früher Integromat): Optisch schöner als Zapier und günstiger. Für komplexere Workflows mein Favorit, wenn es um reine No-Code-Lösungen geht. Allerdings ist die Lernkurve etwas steiler.

n8n: Mein absoluter Favorit, aber mit einer wichtigen Einschränkung – es ist nicht ganz so "No-Code" wie die anderen. Dafür bietet es maximale Flexibilität und kann selbst gehostet werden. Für alle, die volle Kontrolle über ihre Daten wollen (was hier im Allgäu ja durchaus ein Thema ist), ist das Gold wert.

Als jemand, der täglich mit APIs arbeitet, schätze ich bei n8n besonders, dass ich bei Bedarf auch mal JavaScript einbauen kann. Aber 90% meiner Workflows erstelle ich auch hier ohne Code.

Erste Automation in unter einer Stunde (wirklich!)

Lassen Sie uns eine einfache Automation zusammenbauen: Newsletter-Anmeldung automatisieren. Ich habe recherchiert und mit verschiedenen Kunden telefoniert – das ist der häufigste Einstieg.

Vorbereitung (10 Minuten):

  • Account bei Ihrem gewählten Tool anlegen
  • API-Zugänge für E-Mail-Tool und CRM bereitstellen
  • Test-E-Mail-Adresse vorbereiten

Workflow erstellen (30 Minuten):

  1. Trigger definieren: "Neuer Newsletter-Abonnent"
  2. Aktion 1: Willkommens-E-Mail versenden (mit Vorname aus der Anmeldung)
  3. Aktion 2: Kontakt ins CRM eintragen
  4. Optional: Slack-Nachricht an das Team

Testen und aktivieren (15 Minuten):

  • Mit eigener E-Mail testen
  • Prüfen, ob alles ankommt
  • Error-Handling einrichten (was passiert bei Fehlern?)
  • Workflow aktivieren

Aus meiner Erfahrung: Fangen Sie wirklich einfach an. Mein erster Workflow war nur: "Neue E-Mail im Postfach → Slack-Nachricht". Simpel, aber es hat funktioniert und Vertrauen in die Technologie geschaffen.

Grenzen von No-Code (ehrliche Antwort)

Als Entwickler muss ich ehrlich sein: No-Code kann nicht alles. Wenn Sie sehr spezielle Algorithmen brauchen, komplexe Datenverarbeitung oder maßgeschneiderte Benutzeroberflächen – dann kommen wir ins Gespräch über Custom Development.

Ich hatte zum Beispiel einen Kunden mit einem noch aus MS-DOS stammenden Lagersystem. Da half nur eine individuelle Lösung, weil die APIs einfach nicht existierten.

Meine Faustregel aus der Praxis:

  • Budget unter 5.000€ → No-Code probieren
  • Brauchen Sie es in weniger als 4 Wochen → No-Code
  • Standard-Workflows mit bekannten Apps → No-Code
  • Sehr spezielle Anforderungen → gemeinsam schauen

Es stellte sich heraus, dass die beste Lösung oft eine Kombination ist: No-Code für die Standardsachen, Custom Development für die Spezialfälle.

ROI-Rechnung (ohne Schönfärberei)

Nehmen wir ein realistisches Beispiel aus meiner Beratungspraxis:

Ausgangslage: 20 Stunden pro Monat für repetitive Aufgaben
Interne Kosten: 50€/Stunde = 1.000€ monatlich
Tool-Kosten: 50€ monatlich
Setup-Zeit: 10 Stunden (500€ einmalig)

Ersparnis: 950€ pro Monat
Break-Even: Nach etwa 3 Wochen
ROI nach 12 Monaten: Über 2.000%

Die Zahlen sind ehrlich gerechnet, keine Marketing-Versprechen. Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um realistische Erwartungen zu schaffen.

Warum das Allgäu perfekt für No-Code ist

Hier im Allgäu arbeiten viele mittelständische Betriebe, die pragmatische Lösungen schätzen. Lange IT-Projekte? Schwierig. Schnelle, überschaubare Verbesserungen? Das passt perfekt zur Mentalität hier.

Ein Hotelbetrieb aus Oberstdorf automatisiert jetzt seine Buchungsbestätigungen und Gäste-Information. Zeitersparnis: 10 Stunden pro Woche. Setup: Ein Nachmittag.

Ein Handwerksbetrieb aus Kempten hat seine Materialbestellungen automatisiert. Keine vergessenen Bestellungen mehr, kein manuelles Abtippen von Lieferantenlisten.

Als jemand, der selbst hier lebt und arbeitet, sehe ich täglich die Potenziale. Aber ich sehe auch die Vorbehalte: "Ist das sicher?", "Was passiert mit unseren Daten?", "Wie kompliziert ist das?"

Deshalb biete ich gerne an, dass wir uns zunächst persönlich kennenlernen – bei mir im Büro, bei Ihnen vor Ort oder ganz entspannt bei einem Kaffee in Memmingen. Wenn ich beim Fußballtraining der Jungs bin, denke ich oft über solche Lösungen nach.

Ihr nächster Schritt

Mein Rat: Identifizieren Sie Ihren größten Zeitfresser. Was nervt Sie am meisten? Welche Aufgabe wiederholt sich ständig?

Dann schauen wir gemeinsam, ob das automatisierbar ist. In einem kostenlosen 30-Minuten-Gespräch können wir meist schon einschätzen, welches Potenzial in Ihrem Unternehmen steckt.

Bei Fragen melden Sie sich gerne. Ich erkläre Ihnen auch ehrlich, wann No-Code NICHT die richtige Lösung ist – Ehrlichkeit gehört für mich dazu.


Mit freundlichen Grüßen

Christoph Weissteiner
Full-Stack-Entwickler & Automation-Enthusiast aus dem Allgäu
weissteiner-automation.com

Portrait von Christoph Weissteiner
Christoph Weissteiner
Full-Stack Developer & Automation Consultant

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